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1. Das Mittelalter - S. 14

1896 - Bamberg : Buchner
14 Staatsreligion entband, verbreiten. Seit der Zerstrung Jerusalems aber wurde dasselbe auch von der Auenwelt immer mehr als eine be-sondere Religion erkannt und von der dem jdischen Bekenntnis zu teil gewordenen Duldung ausgeschlossen. Die Verfolgungen begannen unter Kaiser T r a j a n auf Anregung des Statthalters von Bithynien, P l i n i n s. Doch bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts haben weniger ein-zelne Kaiser als vielmehr einzelne Statthalter Bestrafungen wegen Nicht-anerkennuug der bestehenden Staatsreligion verhngt. Erst seit der Mitte des 3. Jahrhunderts, seit der Regierung des Kaisers Decius, wurden Christenverfolgungen allgemein und planmig durch die Kaiser angeordnet. Die schwerste und letzte war die D i o k l e t i a n i s ch e. Trotz der Ver-folgungen breitete sich aber das Christentum, begnstigt durch den nni-versellen Charakter des rmischen Kaisertums, der das ganze rmische Reich, auch der Gallien, Spanien und Afrika aus. Die rmischen Kaiser erkannten, da das Christentum nicht auszurotten sei, da man vielmehr mit der neuen Macht rechnen msse. Konstantin der Groe und sein Mitkaiser Licinins erlieen im Jahre 312 das T o l e ra n z e d i kt von Mailand, welches den Christen Religionsfreiheit gewhrte. Seit dem Siege Konstantins der Licinins (324) wurde das Christentum tatschlich wie eine Staatsreligion behandelt. Das Heidentum ward zwar von Kon-stantin noch geschont, aber nach dem vergeblichen Versuche Julians, den heidnischen Gtterglauben durch Verbindung mit der griechischen Philosophie sowie durch Aufnahme christlicher Grundstze wieder lebensfhig zu machen, begann mit Theodosius I. der erste systematische Versuch der Kaiser, das Heidentum gnzlich auszurotten. 2. In der Geschichte der kirchlichen Lehrentwickelung und ihrer hretischen Gegenstze ist besonders bedeutsam ein Beschlu der ersten allgemeinen Kirchenversammlung zu Nica 325; hier wurde die Lehre des Arius, da Christus dem Gottvater nur wesenshnlich sei (6/noiovoiog), verworfen und unter der Fhrung des Athanasius die Wesensgleichheit Christi mit Gott (f.toovolol) zum Dogma erhoben. 3. Kirchenverfassung. Von dem glubigen Volke schied sich nach katholischer Lehre von Anfang an, nach protestantischer seit dem 2. Jahrh. der Priesterstand (o ylrjqog), bestehend aus Bischfen (enioxonoi), Priestern (nqeovteqoi), Diakonen (didxovoi). Der Bischof stand als ordentlicher Seel-sorger (ordinarius) an der Spitze der Stadtgemeinde oder Parochie (nagoixla), ihm zur Seite standen die Priester und die Diakone, erstere zur Untersttzung in der Seelsorge, letztere fr die Liebesthtigkeit. Fr das Land vertraten den Bischof entweder die Priester oder besondere Landbischfe (xwqenioxotioi).

2. Das Mittelalter - S. 33

1896 - Bamberg : Buchner
Feinde erwehrte, erschpfte er die Krfte des Landes, so da er das Umsich-greifen der Araber nicht hindern konnte. Doch milangen diesen wenigstens ihre wiederholten Angriffe auf Konstantinopel, namentlich als der krftige Leo der Jfanrier (717 741) die Fhrung des Heeres und die Regierung bernahm. Aber derselbe Kaiser gab durch das Verbot des Bilderdienstes (726) den Anla zu dem jahrhundertelangen Bilderstreit, welcher zunchst die politische Trennung Roms von Byzanz und schlielich auch die Spaltung der rmischen d griechischen Kirche zur Folge hatte (1054). 1. Land und Volk der Araber. Die umfangreiche, aber grtenteils wste Halbinsel Arabien hatte nur an der Sdwestkste (Jemen) stdtische Niederlassungen, von denen Mekka und Med ina die bedeutendsten waren. Die Mehrzahl der Bewohner fhrte als Beduinen (Shne der Wste) eht Nomaden- und Ruberleben. Die semitischen Araber verehrten Abraham, den Vater ihres Ahn-Herrn Jsmael, als Halbgott, daneben beteten sie die Gestirne an; ihr gemeinsames Heiligtum war die Kaaba in Mekka, eine viereckige Kapelle mit einem schwarzen Stein. Die Araber hieen auch Sarazenen (Sapaxyjvol) nach dem Namen eines kriegerischen Grenzstammes. Eigentmlich war dem mit feuriger Einbildungskraft be-gabten Volke der Hang zur Musik und zur Dichtung. 2. Mohammed (c. 570632). Aus den Koreischiten, dem herrschenden Stamm von Mekka, ging Mohammed hervor, der, mit jdischen und christlichen Lehren vertraut, den Gtzendienst seiner Landsleute verabscheute und (seit 610) als Verkndiger eines reinen Glaubens auftrat, den er Islam, d. i. Ergebung" in Gottes Willen, nannte. Von seinen Stammesgenossen mit dem Tode bedroht, floh Mohammed nach Medina (622) x, gewann dort Anhang und eroberte mit feinen begeisterten Moslemin (Glubigen") Mekka zurck (630). Er starb im Besitze der vollstndigen Gewalt der fein Volk, das er religis und politisch geeinigt hatte (632). Mohammed, dessen Vater frh gestorben war, unternahm anfangs ohne eigene Mittel Handelsreisen, gelangte dann durch die Vermhlung mit der reichen W'.twe Chadidscha zu Reichtum und gab sich nun seinem Hange zur Einsamkeit und Betrachtung hin. Die jdische Religion kannte er aus dem Talmud, einer aus dem 4. Jahrh. n. Chr. stammenden Zusammenfassung jdischer Gesetzesvorschriften, auch mit der christlichen Lehre war er oberflchlich bekannt. So verband sich in ihm fremde Lehre und 1 Mohammeds Flucht (Hidschra") ist der Beginn der mohammedanischen Zeit-rechnung; vgl. I, S. 3. Dberl, Lehrbuch der Geschichte Ii. 3 Ii. Der Islam.

3. Das Mittelalter - S. 30

1896 - Bamberg : Buchner
- 30 pj In Thringen, ganz besonders in der Gegend von Wrzburg, der Residenz der Thringer Herzge, wirkte gegen Ende des 7. Jahrhunderts der irische Glaubensbote Kilian. d) Groe Schwierigkeiten fand die Mission in Friesland, wo die Missionre als politische Sendlinge der Franken beargwhnt wurden. Die Christianisierung des westlichen Friesland war das Werk des Angelsachsen Willibrord in der Zeit der Hausmeier Pippin des Mittleren und Karl Martells. Die vllige Christianisierung Frieslands wie die Christianisierung Sachsens erfolgte erst unter Karl dem Groen. der die Missions- und Organisationsthtigkeit des hl. Bonifatius s. S. 40. Das Heidentum setzte dem Vordringen des Christentums keinen planmigen Widerstand entgegen. Die nchste Aufgabe der Glaubensboten war berall, die etwa noch bestehenden Menschenopfer zu beseitigen, die alten Kultussttten und die Namen der alten Götter ihres Ansehens zu entkleiden. 3. Das Morgenland. berblick. Das ostrmische Reich erlangte unter Justiuiau noch einmal eine weltgebietende Stellung, sank aber durch innere Wirren und uere Bedrngnis bald von dieser Hhe herab. Ein schwerer Krieg zwischen Ostrom und dem neupersischen Reich erschtterte beide Reiche, so da eine dritte Macht die Vorherrschaft im Orient gewinnen konnte: die durch Mohammed religis und politisch geeinten Araber. I. Das ostrmische Reich von Justiuian bis zu Leo dem Jsaurier, 527750. Il Der Islam von Mohammed bis zu den Abbasiden, 622750. I. Das ostrmische oder byzantinische Reich. 1. Von der Reichsteilung des Theodosius bis zur Regie-rung Justiniaus, 395527. Unter Arkadius, dem schwachen Sohn des 395 gestorbenen Theodosius, und seinen nchsten Nachfolgern war das ostrmische Reich nicht im stnde, das Vordringen der Ostgermanen, Hunnen und Slaven zu hindern. Das Reich blieb erhalten, weil es ge lang, die ostgermanischen Völker und die Hunnen nach dem Westen abzu-lenken; doch erwuchsen dem Reich in der Folge andere Feinde: ) im Norden die Bulgaren und Avaren, b) im Osten die Neuperser. Im Innern war die Unsicherheit der Thronfolge, sowie der bergroe Geldaufwand, den Heer, Palast und Beamtentum erforderten verderblich.

4. Die Neuzeit - S. 259

1905 - Bamberg : Buchner
259 3. Asien. Von den selbstndigen Staaten Asiens haben sich seit der Zweiten Hlfte des 19. Jahrhunderts einigermaen Persien und China, in ausgedehnterem Mae Japan der fortgeschrittenen Kultur geffnet. Dadurch sowie durch einen siegreichen Krieg gegen China (1894/95) hat Japan eine bedeutende Stellung unter den Weltmchten erlangt, welche durch ein Einvernehmen mit England noch verstrkt wurde. Um dem Vor-dringen Rulands in Ostasien ein Ziel zu setzen, begann Japan 1904 den Krieg gegen diese Macht. Unter den Besitzungen der europischen Mchte in Asien stehen an Volkszahl die englischen, an Flchenraum die russischen obenan. Frank-reich hat in Hinterindien (seit 1859) und Tonking (1883) bedeutende Gebiete erworben. Das Deutsche Reich hat (1897) einen Sttzpunkt in Ostasien gewonnen, auch ist es bei der wirtschaftlichen Erschlieung Klein-asiens beteiligt. Fr die unter fremder Herrschaft stehenden Inseln der oft-asiatischen Gewsser kommt auer Holland nunmehr (seit 1898) auch die Nordamerikanische Union in Betracht. a) Persien. Das von unumschrnkten, aber bildungsfreundlichen Fürsten regierte Land suchte in den letzten Jahrzehnten Rckhalt an verschiedenen europischen Staaten, doch herrscht der russische Einflu vor. Persien hat etwa 9^ Millionen Ein-wohner, zur greren Hlfte iranischer Abstammung und vorwiegend Bekenner des Islams (Schiiten). d) China. Schon um 2500 v. Chr. von der heutigen (mongolischen) Be-vlkernng besetzt, eignete sich China frhzeitig eine hohe Kultur an, schlo sich aber gegen das Ausland ab. Um 500 v. Chr. trat Konfntse (Confucius) als Gesetzgeber fr Recht und Sitte auf, um 220 v. Chr. wurde durch Einziehung der Teilfrsten-tmer die Monarchie fest begrndet. Im ersten Jahrhundert nach Chr. drang der Buddhismus in China ein, den das Volk in einer veruerlichten Form an-* uahm. Die Versuche einer Christianisierung durch Franz Xaver scheiterten; s. S. 6. Im Jahre 1644 kam die jetzt herrschende Dynastie der Mandschn auf, welche den drohenden Zerfall des ungeheuren Reiches in mehrere Teilreiche hintanzn-halten wute. Seit 1840 drangen die Englnder in China ein; sie erwarben im sogen. Opiumkrieg die wichtige Insel Hongkong. In der Zeit Napoleons Iii. schloffen sich die Franzosen den Englndern zu weiterem Eindringen in China an; der kaiserliche Sommerpalast in Peking wurde verbrannt (1860). Durch das Vorrcken der Russen im Nordosten (Mongolei), der Englnder und Franzosen im Sden (Birma, Tonking) wurde China auch von der Landseite her einigermaen aufgeschlossen. Die Bevlkerung Chinas wird auf 330 Millionen geschtzt. Die Staatsform tft die absolute Monarchie (Kaisertum) mit zahlreichen Beamten (Mandarinen). e) Japan. Die Ostasien vorgelagerten Inseln wurden um 1000 v. Chr. (?) von einem aus China kommenden (mongolischen) Volke einer lteren Bevlkerung ent-rissen. Um 300 n. Chr. drang der Buddhismus der Korea ein; daneben erhielt sich die uralte Verehrung der Ahnen (Schintoreligion). Die erste Christianisierung des Landes hatte keinen Bestand; s.s. 6; 1637 wurde das Christentum gewaltsam unter-drckt und jeder Verkehr mit dem Auslande verboten. Erst 1859 gelang es den

5. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 29

1909 - Bamberg : Buchner
Die Christen und die Christenverfolgungen. 29 Sprache und Lebensgewohnheiten der Reichsbrger, innerlich gefrdert durch deren weltmde Stimmung, die das uere Wohlbefinden nicht mehr so hoch schtzte, sondern sich sehnte nach einer inneren Befriedigung, nach dem Trste den der Weltstaat trotz seiner ausgezeichneten Verwaltung und seiner groen Auswahl von Gtterdiensten wiegesagt nicht mehr geben konnte. Denn was die Leute damals am meisten bekmmerte, das war weniger die Sorge um die Sicherheit der Grenzen vor den Barbaren, als vielmehr die Sorge um der Seelen Seligkeit. 3. So trat die junge Weltreligion von Anfang an in einen gruud-stzlicheu und schroffen Gegensatz zum alternden Weltstaat. Jede der beiden Mchte sah in der andern eine Gegnerin. Ein Zweikampf war unansbleib-lich. Derselbe verlief in der Art, da die Christen zuerst die Verfolgten, und nachher die Angreifer und Sieger waren. Anfnglich verhielten sich die Christen verchtlich und feindselig gegen den Staat. Vom alt-christlichen Standpunkt aus sahen die Christen in Rom blo die feindliche Weltmacht, die der Verwirklichung des Reiches Gottes hindernd im Wege stehe und deshalb vernichtet werden msse. Zudem glaubten sie an die baldige Wiederkunft Christi und den bevorstehenden Untergang des sndigen Babel. Bei solcher Gesinnung forderten sie Volk und Regierung zu den Verfolgungen geradezu heraus. Und wir hren, da gerade gute und energische Kaiser wie Nerva, Trajan, Hadrian, die Antonine, Severus, Deeius, Aurelian, und zuletzt namentlich noch Diokletian die Christen verfolgten. Aber schlielich erlahmte der Verfolgungseifer, wohl auch darum, weil die Christen selbst ihre staatsfeindliche Haltung aufgaben. Ihre Hoff-nuug auf den nahen Weltuntergang und die Wiederkunft Christi hatte sich als irrig erwiesen. Deshalb nderten sie nun ihre Taktik. Nicht Vernich-tuug, sondern Vershnung des Gegners wurde das Ziel. Man wollte dem Weltstaat seine eigene Hilf- und Haltlosigkeit beweisen und ihn von der Wahrheit und Wichtigkeit des Christentums berzeugen. Zu diesem Behuf bekmpfte man in der Folge den Weltstaat mit seinen eigenen Waffen, mit 1 Noch zu Anfang des 3. Jahrhunderts verhielten sich die Christen zu den Heiden 1: 20. Am verbreitetsten war das Christentum in den ersten Jahrhunderten im Osten des Reichs; im Westen gehen sichere Spuren nicht der Italien (und Rom Katak6mben ) hinaus. Waren auch alle Stnde unter den Christen vertreten^ so bestand die Hauptmasse doch nur aus Sklaven und kleinen Gewerbetreibenden. Am zahlreichsten waren die Frauen vertreten. Alle aber, hoch und nieder, fhlten sich angezogen durch die Sndenvergebung und die Verheiung des ewigen Lebens. Dieser feste Glaube an einen sofortigen Eintritt in den Himmel erzeugte sogar zeitweise ein krankhaftes Sichherzudrngen zum Mrtyrertod, so da selbst die Vorsteher der Ge-meiuden dagegen einschreiten muten. 137

6. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. VI

1909 - Bamberg : Buchner
Vi Inhaltsbersicht. Seite Romanum. 2. Konstantins und seiner Shne Verhltnis zur christlichen Religion. Julianus Apostata. Theodosius' Heidenverfolgung. Iii. Die Vlkerwanderung....................... 32 Kapitel 37. Die letzten Schicksale des Gesamtreichs . . 32 1- Coustautius. Julianus. 2. Joviauus. Valentiauus-Valeus. Gratianns-Valentinianns Ii. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen....... 33 1. Germanische Altertmer. Sweben. 2. Nordgermanen. Ostgermanen. Westgermanen. 3. Barbarisieruug der Rmer. Kapitel 39. Der Hunneneinfall und seine Folgen... 36 1. Herkunft und Marschrichtung der Hunnen. Hunnen und Westgoten. 2. Schlacht bei Adrianopel. 3. Rettung des Reichs durch Theodosius. 4. Theodosius' Alleinherrschaft und Tod. Teilung des Reichs in Ost-und Westrom. Kapitel 40. Das Ende Westroms.............. 38 1. Alarich. 2. Stilicho. 3. Radagais. 4. Die Westgoten vor Rom. Stilichos Ende. Alarichs Tod. 5. Die Vandalen in Gallien und Spanten. Die Westgoten in Gallien und Spanien. 6. Die Vandalen in Afrika. Die Angelsachsen in Britannien. Aetins. Burgunderschlacht. 7. Attila. Schlacht auf den katalannifchen Feldern. Attilas Tod. Auflsung des Hunnenreichs. 8. Aetins' Ende. Ricimer. Odovakar. Romnlns Augustulus. Odovakar Patricius unter ostrmischer Oberhoheit. Kapitel 41. Dienenelagederdinge am Ended er Völker- Wanderung . . ....................... 43 1. Die Ostgoten in Oberitalien. Odovakar und Theoderich. Belisar und Narses. Totila und Teja. Zusammenbruch der Ostgotenherrschaft. 2. Die Langobarden in Oberitalien. 3. Romanen und Germanen. Die Weltanschauung vom Gottesstaat. 4. Mnhamed und der Islam. 5. Der theofratische Gedanke als Weltanschauung des Mittelalters im christlichen Abendland und im mnhamedanischen Orient. V Abschnitt. Deutsche Geschichte bis zum Beginn der Reformation 47 I. Merovmger und Karolinger..................... 47 Kapitel 42. Die Grndung des Frankenreichs durch Chlodwig 47 1. Die Franken. 2. Syagrius. Schlacht bei Soissons. Schlacht bei Zlpich. 3. Chlodwigs Taufe. Chlodwigs Reich. Kapitel 43. Das Frankenreich unter den Nachfolgern Chlodwigs...................... . . 49 1. Theuderich und Theudebert. 2. Sturz der Merovmger. Kapitel 44. Die Pippiniden.................. 50 1. Majordomus Pippin. Karl Martell. Schlacht bei Tours und Poitiers. 2. Absetzung der Merovmger. Pippin der Kleine. 3. Begrndung des Kirchenstaats. 4. Pippins des Kleinen friedliche Ttigkeit. Kapitel 45. Bonifatius und die Ausbreitung des Christen- tnms im rechtsrheinischen Deutschland........... 52 1. Die Merovmger als Kulturvermittler. 2. Die ersten christlichen Glaubensboten in Deutschland. 3. Die Ttigkeit des Bonifatius. 114

7. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 53

1909 - Bamberg : Buchner
Karl der Groe und die Erneuerung des westrmischen Kaisertums. 53 in weitem Umkreis bis der den Main hinaus. Doch einen planmigen kirchlichen Zusammenschlu hatten diese irisch-frnkischen Mnche in Deutschland noch nicht zuwege gebracht. Alles lebte noch in der Zerstreuung. Da griffen angelschsische Sendboten in die Mission ein, und der grte derselben, Wynsrid (latinisiert Bonifatius, abgekrzt Bonifaz), aus ade-ligem Geschlecht, vereinigte die neugewonnenen deutschen Christen zu einer deutschen Kirche, die er mit Rom verband und dann, untersttzt von Karl Martell und Pippin, auch fr die bertragung klassischer Bildung auf den germanischen Boden besorgt war. 3. Seine Missionsttigkeit fing Bonifatius bei den Friesen an. Von hier aus begab er sich zu den Hessen (Stiftung von Amneburg, Geismar und Fulda) und Thringern (Ohrdruf): berall heidnische Heilig-tmer, Gtzenbilder und Eichen zerstrend; predigend und taufend. Erz-bischof geworden und mit der Einsetzung von Bischfen beauftragt, begann er in Thringen, Hessen und Bayern zahlreiche Bistmer und Klster zu grnden und hierauf die etwas verwilderte Geistlichkeit im linksrheinischen Frankenreich zu reformieren, und links und rechts vom Rhein im ganzen Reich eine einheitliche Kirchenzucht und Ordnung (Benediktinerregel) durchs zufhren. Endlich, schon bejahrt, brach er von seinem Erzsitz Mainz noch-mals auf, um das Werk seiner Jugendjahre, die Friesenbekehrung, zu voll-enden. Da wurde er mitten in erfolgreichster Ttigkeit von verstockten und erbitterten Heiden bei Dokkum erschlagen (754). Seinen Leichnam setzte man in seinem Lieblingskloster Fulda bei. Kapitel 46. Karl der Groe und die Erneuerung des westrmischen Kaisertums. (768814.) 1. Dem groen Vater war 768 der noch grere Sohn gefolgt, 768 ausgezeichnet an Krper und Geist, ausdauernd, weitschauend und geschickt. Seit dem Tode seines Bruders Karlmann Alleinherrscher (771), nimmt er das Werk seines Vaters auf: die Abrundnng des Reiches; die Bekehrung der noch heidnischen Sachsen; die Grenzvlker im Zaum zu halten; Kirche und Papst zu schtzen; den christlichen Glauben und die rmische Kultur noch mehr in Deutschland einzubrgern. 2. Zunchst eroberte er das Langobardenreich und nimmt den Titel König der Langobarden" an (772774). Dem Papst erneuert 161

8. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 30

1909 - Bamberg : Buchner
30 Alte Geschichte. den Waffen der heidnischen Weltbildung. <Ao kam das Christentum, vollends 304 nachdem die Gemter der Heiden am Ende der diokletianischen Verfolgung milder und nachgiebiger als je gestimmt waren, schnell empor, und der groe Staatsmann, der die Sache zuerst begriff und die Christen darnach behandelte, war Kaiser Konstantin. Sein heller Verstand sagte ihm, da die Christen gute Untertanen und zuverlssige Soldaten seien; da ihrer viele seien; da ihre blutige Verfolgung fr eine vernnftige Staatsgewalt gar keinen Sinn mehr haben knne. So war sein weltbedeutender Entschlu bald gefat: er 313 verkndete nach seinem Sieg der Maxentins (s. S. 25) im Toleranzedikt von Mailand (313) die Duldung des Christentums d. h. die rechtliche Gleich-stellung (Paritt) der Christen und Heiden. 4. Aber einmal geduldet mute das Christentum rasch zur herrschen-den Religion werden, insonderheit seitdem es hoffhig geworden war. Auf seinen Reisen begleiteten Konstantin den Groen seit 313 christliche Bischfe und Lehrer, und die Kirchenvter Laktanz und Eusebius waren bei Hofe sehr wohl gelitten. Bald zog denn auch eine Maregel zugunsten der Christen die andere nach sich, und im Jahre 324, nach seinem Sieg der 324 Licinins (s.s.25), erhob Konstantin die christliche Religion gleichsam zur Staatsreligion, indem er durch ein Edikt alle Untertanen aufforderte, die gttliche Wahrheit des Christentums anzunehmen. Die Heiden waren fortab nur noch die Geduldeten und muten den christlichen Sonntag mitfeiern. Er selbst aber, der groartige Politiker, der seine Zeit verstanden hatte, war nach wie vor innerlich kein berzeugter Christ. Seine Religion war der Glaube an sein Schicksal und der Aberglaube (Lbmrum!), und während seine Familienangehrigen lngst Christen geworden waren, nahm er erst hart vor seinem Tode (337) die Taufe an. Kapitel 36. Die christliche^ weltallgemeine Airche und das christliche Weltreich. l. Aus der Rstkammer der griechischen Philosophie hatte sich die christliche Theologie die Waffen geholt, mit der sie die heidnische Weltanschauung niederkmpfte, und vom Rmertnm entlehnte sie den Reichs-gedanken. Von der Stadt nmlich als dem Sitz des Bischofs aus verbreitete sich das Christentum in die Umgebung und vereinigte dieselbe mit sich zum Sprengel, ganz entsprechend der Ausdehnung des politischen Verwaltnngs-bezirks der Stadt. Dann wurden mehrere stdtische Bezirke zusammengesetzt 138

9. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 32

1909 - Bamberg : Buchner
32 Alte Geschichte. Shne und Nachfolger (337359). Sie bekannten sich bereits als Diener und Schirmvgte der Kirche. Die Taufe z. B. erzwangen sie kraft ihrer kaiserlichen Machtflle. Und jener Sto, zu dem Julianus Apostata (der Abgefallene), Vetter und Nachfolger von jenen, gegen das Christentum aus-holte, war vergeblich. Hundert Jahre nach der Christenverfolgung des Deeius beginnt die Heidenverfolgung des Theodosins (380), der, gleich Konstantin, der Groe genannt worden ist. Er lt zuerst alle ueren Kenn-zeichen des Heidentums in Rom und hierauf im Orient entfernen und sodann (391) im ganzen rmischen Weltreich die heidnischen Opfer- und Gottesdienste als verbrecherisch verbieten. Alle Reste des Heidentums werden mit Feuer und Schwert ausgerottet. Derselbe Pbel, der einst die ersten Christen ver-brannt hatte, verbrannte jetzt die letzten Heiden. Konstantin der Groe hatte den ersten, Theodosius der Groe den zweiten Schritt getan: der Untergang des Heidentums war besiegelt, aber auch sr das Weltreich selbst war um diese Zeit der Untergang nahe herbeigekommen. Iii. Die Vlkerwanderung. Kapitel 37. Die letzten Schicksale des Gesaintreichs. 1. Konstantin kannte seine eiferschtigen Shne (Konstantin, Constantius und Cnstans) zu genau, um nicht zu wissen, da, wrde er einem von ihnen die Alleinherrschaft vererben, die andern dem einen das Erbe mit Gewalt streitig machen wrden. So teilte er denn das von ihm geeinigte Reich in drei Kaiserreiche. Aber trotzdem kam es zum Bruderkrieg. 338 Der mittlere der Brder, der Kaiser des Ostens, Constantius, berwand und berlebte seine beiden kaiserlichen Brder und vereinigte wiederum (seit 351) gleich seinem Vater das ganze Reich in einer Hand, das er wie dieser gegen die Germanen am Rhein und gegen die Neuperser am Enphrat zu schtzen hatte. Den Kampf mit Alemannen und Franken fhrte glnzend sein Vetter, ein Neffe Konstantins des Groen, Julianus/ der Vizeknig des Westens. Er wird in Paris von seinen siegreichen Truppen zum Kaiser 1 Eben jener sogenannte Apostata (siehe oben), der, in einem Kloster erzogen und zum Priester bestimmt, im stillen ein begeisterter Heide wurde. Trotz seiner Jugend verglich ihn seine Zeit teils mit Trajan und Marc Aurel, teils beehrte sie ihn wegen seines schwrmerischen aufgeregten Wesens mit allerlei Spitznamen; er selbst aber whnte ein Alexander der Groe zu sein. Die Christen hielt er fr schlechte Patnoten. 140

10. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 46

1909 - Bamberg : Buchner
46 Alte Geschichte. Berg des Tarik, Gibraltar) auch siegreich eingezogen war. Der Kampf der christ-lichen Kirche um den verlorenen Boden fllte das ganze Mittelalter aus. Aber nur Spanien ward wiedergewonnen (1492), nachdem dafr die entgegengesetzte Halbinsel Europas kurze Zeit vorher verloren worden war (1453). Afrika und Vorderasien sind jedoch dem Islam vergebens streitig gemacht worden, ja er hat selbst in Zentralasien und Vorderindien zahlreiche Bekenner. 5. So schliet also das Altertum mit der Zertrmmerung des rmischen Weltreichs durch Germanen und Araber, und mit der ber-Windung der heidnischen Vielgtterei durch den Glauben an den lebendigen Gott. Die Neuzeit aber empfngt als Erbgut des Altertums neben der antiken Bildung noch zwei theokratische Universalsysteme: das christliche und das muhammedauische; jenes, die gemeinsame Frucht des verschiedenen Eni-wicklungsganges der Juden, Griechen und Rmer, vertreten durch die zu-nchst auf das Abendland beschrnkte rmisch-katholische Kirche; dieses, eine rein semitische Schpfung, vertreten durch den vorzngsweife den Orient umspannenden Islam. Der Schwerpunkt der Weltgeschichte aber wird vorn Sden nach dem Norden Europas, von der hellenisch-rmischen in die christlich-germanische Welt verlegt. Aber Germanen wie Romanen sind ganz erfllt von dem kirchlichen Gedanken: ihre staatlichen Angelegenheiten, und die jedes einzelnen find mit der Kirche eng verwachsen. Und mau mu sagen, es war eine fromme, gottgeweihte Zeit, die jetzt beginnt1. Und doch barg diese Weltanschauung des Mittelalters etwas Unnatrliches: der rmische und kirchliche Universalismus war etwas Erknsteltes, das zu dem krftigen Herzschlag des aus den Strmen der Vlkerwanderung neugebore-neu nationalen Sinnes gar nicht recht passen wollte. Und so schlich sich von Ansang an ein innerer Widerspruch in das Leben des Mittelalters ein, der, einmal als solcher erkannt und gesprt, von selbst zu einer Umwlzung sichren mute. Die Zeit, wo dies geschah, nennen wir das Resormations-zeitalter. Dieses bildet den natrlichen Schlu des Mittelalters und die Brcke zur Geschichte der neueren Zeit, die die Vorstellung vom Gottesstaat preisgegeben hat. Niemand wird es jetzt mehr einfallen, die Wiederherstellung dieses rmischen Gottesstaats zu wnschen, aber niemand wird es auch ein-fallen, einen Stein zu werfen auf jenes hohe, wenn auch in der Folge ver-fehlte Streben, das ihn einst hervorgebracht hatte. ^Es^entstehen allenthalben Kirchen und Kapellen, erhabene Dome (im Rund-und Spitzbogenstil), und prchtige Klosteranlagen; und als Ausdruck der groartigen Einheit der christlichen Völker wird in allen Orten zur gleichen Zeit dte Messe tn der gleichen, der lateinischen, Sprache gelesen. 154
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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